Wie man mit der falschen Agentur Geld verliert

Aktuell häufen sich wieder die Projekte, in denen die Kunden Geld verloren haben, weil sie sich an die falsche Agentur gewendet haben.

Leider gibt es sowohl bei SEO, als auch bei Website und Marketing viele schwarze Schafe. Ein Patentrezept diese auszufiltern gibt es leider nicht. Aber vielleicht hilft diese kleine illustre Sammlung zumindest einzelne schwarze Schafe zu vermeiden.

600 € Hosting für WordPress.com

..ja richtig gelesen. Der Kunde (ein Branchenverband) wendete sich an uns, da seine WordPressseite unsinnige Informationen enthält und er diese selbst nur schlecht ändern kann. Die Seite wurde für eine 4-Stellige Summe im Jahr 2015 erstellt und wurde seither nicht mehr angefasst. Die Seite besteht gerade aus einer Startseite und 3 statischen Unterseiten, wo der Verband sich mehr schlecht als recht vorstellt.

Neben veraltetem Impressum, falscher Datenschutzerklärung und diversen anderen Dingen, war die Seite auch noch dilettantisch aufgebaut. Anders kann man es nicht nennen. Als Beispiel einmal die Adresse des in Dresden ansässigen Verbandes:

Rein für das Hosting und die Domain wurden dem Verband pro Jahr 600 € in Rechnung gestellt. Das ist vor dem Hintergrund, dass solche kleinen Seiten problemlos für unter 100 € im Jahr zu hosten sind schon dreist. Noch besser wird aber, dass der Verband ca. 100 € für das Freigeben der Seite zahlen soll. In der Begründung wird wörtlich davon gesprochen, dass man ja die Zugänge auf dem Rootserver ändern muss und das Verzeichnis dort sicher gelöscht werden muss. Ganz zu schweigen vom Aufwand einen Auth-Code zu erstellen. Blöd nur, dass die Seite gar nicht auf dem Rootserver liegt:

Der Verband hat also 600 € im Jahr für eine Seite berappt, die inhaltlich nicht gewartet wurde und deren Hosting exkl. Domain 48 € gekostet hat. Rechnet man die Domain für 11,88 € pro Jahr mit ein, sind das 540,12 € pro Jahr brutto. Von so einer Marge träumen doch die meisten.

SEO aus dem Kinderzimmer

Ein großer Onlinshop für Elektronik (Gambio GX) hat uns durch Gambio empfohlen bekommen. Das Ranking würde immer schlechter werden und der aktuelle SEO weiß nicht mehr weiter.

Mal von der Tatsache abgesehen, dass das Ranking nicht sank, sondern schlicht nie gut war, lagen im Shop einige Dinge im Argen, die aktuell durch uns behoben werden.

Das man beim Template auf einen Anbieter setzte, der von Gambio nichts verstand war die eine Sache. Das kann man als Laie kaum erkennen, man hätte höchstes stutzig werden müssen wo die Seite nicht mehr responsive funktionierte.

Viel eher hätte man aber beim SEO stutzig werden können. Im „Über mich“ beschreibt er seinen Weg zu SEO. Der „drang nach mehr im Leben“ begann in seinem Kinderzimmer, wie er schreibt. Und führt dann zu diesem Punkt:

Es soll ja tatsächlich Wunderkinder geben, die die Schule abbrechen weil sie so gut sind, dass Sie ohne jede Ausbildung oder weitere Studien direkt die Welt einreißen. Gerne genannt wird hier Mark Zuckerberg … der ein denkbar schlechtes Beispiel ist, da er nicht die Schule abbrach, sondern lediglich an der Eliteuni Havard (auf die man nicht einfach so kommt!) seinen Abschluss nicht machte, weil er da schon Millionen mit Facebook verdient. Diese Wunderkinder sind aber sehr rar gesät und wir können nur tunlichst davon abraten Aufträge an Agenturen/Freelancer zu vergeben die eine solche Vita vorzuweisen haben.

Noch so ein Wunderkind

Neben SEO und Website macht Orange Raven auch Beratung zu Marketing. Ganz speziell zu Marketing, mit dem entsprechenden professionellen Hintergrund.

Zu diesem Hintergrund gehören beim Inhaber Rico Stodolka neben Abitur auch 6 Jahre Studium, 10 Jahre Erfahrung als Marketer, Marketingmanager und Geschäftsführer, sowie ein weiterführendes Studium MBA.

Aber man kann natürlich auch auf einen „Coach“ setzen, dessen professioneller Hintergrund zumindest hinterfragenswert ist. Nicht falsch verstehen, es gibt wirklich gute und professionelle Coaches die sowohl KMU, als auch Manager wirklich weiterbringen. Nicht wenige von denen besitzen eine fundierte psychologische und/oder therapeutische Ausbildung und oft auch Erfahrungen in großen Unternehmensberatungen wie McKinsey, Deloitte & Co.

Die wirklich guten Coaches haben in der Vita aber eher nicht stehen:

Leider merkt man es oft erst hinterher und hat dann das Gefühl, dass man das Geld hätte auch anzünden können. Nicht ganz zu unrecht.