Wieviele 301-Redirects sind erlaubt und möglich

301-Weiterleitungen bzw. Redirects (wer unbedingt englisch reden will) sind eine praktische Sache. Sie machen es möglich, dass alte URLs auf neue umgeleitet werden. Gleichzeitig erkennt google diese 301-Weiterleitungen und ersetzt die alte URL im Index gegen die neue. Auf die Weise sind URL-Switches, Neustrukturierungen und Website Relaunches möglich ohne bei google wertvolle Rankings zu verlieren.

Besteht eine Seite mehrere Jahre oder steht eine große Umstrukturierung (z.B. in einem Onlineshop) an, können es schnell einige hundert bis tausend 301-Redirects sein die entstehen. Dabei spielt es keine Rolle ob diese als php-Header oder via .htaccess oder via Plugin-In bei WordPress erstellt wurden. Das Verfahren ist immer das gleiche:

Seite wird angefragt –> Server meldet einen 301-Redirect –> URL wird durch den Server umgeschrieben –> Anfrage wird weiter bearbeitet

Bei der Frage wie viele solcher Redirects nun erlaubt sind, muss man noch eine wichtige Unterscheidung treffen. Meint es die bloße Anzahl der 301-Weiterleitungen insgesamt oder meint es die Anzahl der Verkettung von 301-Weiterleitungen.

Verkettung meint, dass eine Weiterleitung auf eine andere Weiterleitung verwaist.

Also Bsp.:

domain.de/alterlink –> domain.de/neuerlink –> domain.de/neusterlink –> domain.de/allerneuesterlink

Von solchen Verkettungen ist prinzipiell abzuraten. Jeder einzelne Redirect braucht etwas Serverlast und damit auch etwas Zeit. Bei schnellen SSD-Servern sind das Millisekunden, die sich jedoch summieren können.

Bekanntlich ist Pagespeed aber 1.) ein SEO-Ranking-Kriterium und 2.) springen viele User ab, wenn es zu lang dauert. Eine Sekunde wegen Redirects zu verlieren ist unnötig.

Und mal ganz davon abgesehen: Nach 4-5 Weiterleitungen wird der google Bot aufhören weiter zu crawlen. Zu viele Weiterleitungen bringen also indirekt Probleme beim Ranking mit sich.

Ändert sich eine bereits geänderte Seite, sollte man sich die Mühe machen für jede Variante einen Redirect zu erstellen (sofern keine Vereinfachung über Platzhalter möglich ist).

domain.de/alterlink –> domain.de/allerneusterlink
domain.de/neuerlink –> domain.de/allerneuesterlink
domain.de/neusterlink –> domain.de/allerneuesterlink

Die Variante alterlink –> neuerlink ist unnötig, da dies sonst wieder zu einer Verkettung führt. Man muss sich also die Mühe machen, alte 301-Redirects zu prüfen und ggf. auf die neue URL zu ändern.

Oftmals kann man alte Redirects sogar ganz entfernen. Google hat die alte URL nach einer Zeit aus dem Index gelöscht. Auf der Seite existiert sie sowieso nicht mehr (Thema: Interne Links checken) und sofern keine veralteten Backlinks bestehen, kann eine alte Weiterleitung entfernt werden.

Was die bloße Anzahl von einzelnen Weiterleitungen (also ohne Verkettung) angeht ist die Antwort einfacher: Es gibt keine Obergrenze, außer der Server ist zu schwach auf der Brust.

Prinzipiell (vereinfacht erklärt) geht der Server bei jeder Anfrage die Liste der möglichen Redirects durch, ob irgendeiner für die URL-Anfrage hinterlegt ist. Das passiert in der Regel so schnell, dass es keinerlei Auswirkungen auf den Pagespeed hat. Selbst mehrere hundert Weiterleitungen sind in Bruchteilen von Millisekunden abgearbeitet. Als magische Grenze für eher schwache Server (Viele Mitnutzer, langsame CPU, kein SSD und wenig Arbeitsspeicher) werden ca. 1000 Weiterleitungen angesehen. Leistungsstarke Server haben auch mit 10.000 Weiterleitungen keine Performanceprobleme.

Unter diesem Gesichtspunkt also die klare Antwort: Es gibt keine allgemeine Obergrenze. Hat man einen ordentlichen Server / Webspace mit guter Performance, muss man sich über diesen Punkt keine Gedanken machen.