Was beachten bei SEO für Produkte bei Gambio
Vorweg ein wichtiger Grundsatz, den man bei SEO im Onlineshop generell beachten sollte:
SEO Optimierung beim Produkt findet für die Suchanfragen statt, die bereits wissen nach welchem Produkt sie suchen. Für allgemeine Suchanfragen zum Produktbereich oder dem Thema sollte man immer die Kategorienseite entsprechend optimieren.
Ein Beispiel:
Wir haben das Produkt „Brauner Teddybär mit Schleife“ in der Kategorie „Teddybären“.
Wer sucht im allgemeinen einen braunen Teddybären mit Schleife? Natürlich die Leute, die schon eine genaue Vorstellung davon haben, wie der Teddy aussehen soll. Suchanfragen können also z.B. sein:
Braunen Teddy mit Schleife kaufen
Braunen Teddy günstig mit schleife
Onlineshop brauner Teddy mit Schleife
Daher sollte hier hervorgehoben werden, dass es beim Produkt um einen speziellen Teddy geht. Noch wichtiger wird das natürlich, wenn man bestimmte Marken und Produkte anbietet. Also wenn es z.B. um einen ganz speziellen Teddy von Hersteller XY geht. Hier kann man auch EAN Nummern oder Ersatzteilnummern mit anbringen.
Suchanfragen für die Kategorie hingegen sind eher:
Teddys online kaufen
Welchen Teddy kann ich schenken
Teddys mit schleifen
Die Optimierung muss hier also viel allgemeiner erfolgen und wenn Artikelnamen auftauchen, dass sollten die direkt auf die passenden Produkte verlinken.
Wie optimiere ich ein Produkt in Gambio?
Das ist so einfach und so umfangreich, dass es schon wieder eine Kunst für sich ist. Am besten gehen wir dabei einfach einmal die allgemeinen Elemente, die man einstellen kann, bei Google durch.
Von folgender Voraussetzung gehen wir aus:
- Der Shop ist lauffähig eingestellt
- Die Einstellungen unter Shop Einstellungen > SEO sind korrekt
- Der automatische Meta Title in unter 2. genannten Einstellungen sind deaktiviert (ansonsten muss man bei gleich genannten Längen der Meta Tags diesen automatischen Title noch mit abziehen)
- Der Shop ist Standard und noch nicht mit Usermods oder Modulen erweitert, die u.U. weitere SEO Relevante Möglichkeiten bieten
Wichtige Einstellungen unter Artikelstammdaten
Für SEO Wichtig sind folgende Optionen:
- Artikelstatus sollte „aktiv“ sein, da Google diesen Bereich über die strukturierten Daten übernimmt (Wird die Verfügbarkeit des Artikels über die Eigenschaften geregelt, dann zählen die Angaben der Eigenschaften)
- Lieferstatus (Analog zu Nr. 1)
- Artikelnr.: Diese wird im Artikel standardmäßig angezeigt und somit auch von Google gelesen. Gibt es Herstellerartikelnummern, kann es schlau sein hier diese zu verwenden oder mit zu verwenden. Besonderes bei Ersatzteilen von Markengeräten suchen Kunden häufig nach der Nummer vom Hersteller
- In Sitemap aufnehmen: Ja!
- Priorität in der Sitemap: Unserer Erfahrung nach, macht diese Einstellung keinen echten Unterschied. Google gewichtet die Wichtigkeit der Seiten auf Basis der vermuteten Suchintention sowieso selbst. Unsere Versuche brachten bisher keine relevanten Erkenntnisse, dass die Priorität Auswirkungen auf das Ranking hat. Wir empfehlen eine Standardeinstellung von 0,5
- Änderungsfrequenz der Sitemap: Sollte bei Produkten auf „Immer“ oder „Täglich“ stehen. Aber auch hier ist das Feld eher eine Bitte an den Google Bot, als eine echte Anweisung und als SEO Relevant kann sie auch kaum eingeschätzt werden.
Wichtige Einstellungen unter Erweiterte Konfiguration
- Zustand angeben, da dieser sowohl für den Google Export (Google Shopping), als auch für das Einsortieren von Suchintentionen für Google wichtig ist
Wichtige Einstellungen unter Google Kategorie
- Hier muss man sich die Mühe machen und das Produkt der am besten passenden Kategorie (oder mehreren) zuordnen. Das ist einerseits relevant für Google Anzeigen, aber auch mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Suchergebnisse, da diese Einsortierung Google eine bessere Zuordnung der eigenen Produkte möglich macht und somit die Wahrscheinlichkeit in den Suchergebnissen entsprechend aufzutauchen erhöht.
Wichtige Einstellungen in den Artikeldetails
- Der Artikelname muss aussagekräftig sein und am besten das wichtigste Keyword enthalten. Hat die Kategorie schon ein Oberkeyword, dann muss der Artikelname nicht mehr unbedingt dieses enthalten, außer man verwendet gekürzte Produkt-URLs aus dem Gambio SEO Boost.
Bsp.: Es sucht jemand nach einem Aufkleber „Orange Raven“. Dann wäre es gut, wenn der Produkttitel „Orange Raven Aufkleber“ lautet. Ist die Kategorie bereits „Aufkleber“, dann kann der Produkttitel auch einfach nur „Orange Raven“ lauten, da er von Google dann tendenziell als Produkt in Aufklebern verstanden wird. Hier merkt man schon, dass SEO keine „so machen und alles wird gut“ Wissenschaft ist, sondern auch manchmal etwas mit trial & error zu tun hat. Man könnte z.B. die eine Hälfte der Artikel mit „Aufkleber“ und die andere ohne machen um nach 2-3 Monaten zu schauen, was besser performt und dann dahin gehend umstellen. - Artikelbeschreibung: Diese ist das derzeit wichtigste an der gesamten Optimierung. Schreibt die Beschreibung für die Kunden, nicht für Google! Das vergessen viele. Sinnvolle Überschriften (H1 = Artikelname, H2 dann in die Beschreibungen bringen), möglichst viele Infos, die die Käufer bekommen sollten und wird das ganze zu unübersichtlich, kann man die Tab Funktion von Gambio nutzen. Hier darf gerne viel Text stehen, der sinnvoll ist und dem Käufer weiterhilft. Warum und wieso das in dieser Form auch gut fürs Ranking ist, haben wir in unserem Beitrag über Co-Occurence ausführlich beleuchtet. Übrigens keine Angst vor internen Duplicate Content, dieser wird von Google nicht abgestraft. Ähnliche Artikel dürfen gerne auch ähnliche Beschreibungen haben.
- Kurzbeschreibung: Sollte die wesentlichen Punkte nochmal zusammenfassen, aber keine Kopie der kompletten Artikelbeschreibung sein. Dieser Teil wird in der Artikelliste der Kategorie angezeigt und sollte deutlichen Bezug auf das Produkt und nicht auf das allgemeine Thema nehmen.
- Bestellzusammenfassung: Diese ist kaum SEO-Relevant, wohl aber relevant für den Kunden.
- URL Keywords: Sehr wichtiger Punkt für sogenannte „sprechende URLs“
- Alle Begriffe klein schreiben und mit „-“ (Bindestrich) verbinden
- die relevanten Keywords nach vorne
- Nicht zu lang
In unserem Beispiel wären die Keywords: „orange-raven-aufkleber“
- Meta Title: Sehr wichtig, da dies der Title ist, der mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Suchergebnissen angezeigt wird.
- Sollte 60-70 Zeichen breit sein und die relevanten Keywords enthalten, am besten den Produktnamen + einer „Klickaufforderung“
- Meta-Description: Mit einer Wahrscheinlichkeit von ~60 % wird Google diese als Beschreibung in den Suchergebnissen anzeigen. Sie muss als relevant sein und dem Suchenden kurz erklären, was er auf der Seite finden wird. Die Länge sollte 150-160 Zeichen auf keinen Fall überschreiten und 100 Zeichen nicht unterschreiten. Es können sogenannte Unicode Symbol verwendet werden (steigert u.U. die Klickwahrscheinlichkeit, abhängig von der Branche). Am besten sind die Hauptkeywords relativ weit vorne mit platziert. Was genau hier stehen muss, lässt sich pauschal nicht beantworten. Am besten geht man immer mit dem Gedanken an die Sache: „Was müsste dort stehen, wenn ich als Suchender das Ergebnis sehe und darauf klicken will“. Man sieht an dieser Stelle wieder: Ohne Keywordanalyse, Zielgruppenbestimmung und Produktkenntnis steht man im SEO Bereich sehr schlecht da. Das sollte im Vorfeld alles klar sein.
Wichtige Einstellungen für die Bilder
Zu den Bildern selbst sagen wir an der Stelle nichts. Das wird noch in einem zukünftigen Beitrag genauer ausgeführt werden. Hier geht es um die speziellen Artikeleinstellungen.
- Dateiname: Enthält am besten die Keywords oder ist gleich dem Produktnamen
- Alternativtext: Sollte ebenfalls dem Produktnamen sehr ähnlich sein oder die zentralen Keywords enthalten.
Der ALT-Text ist der Text, der angezeigt wird, wenn das Bild nicht geladen werden kann. Außerdem bezieht Google in der Bildersuche sowohl den Dateinamen, als auch den ALT-Text mit ein.
Fertig. Mehr ist es eigentlich gar nicht. Man spricht normalerweise davon, dass man pro Produkt ca. 15-20 min für eine reine SEO Optimierung benötigt. Bei ähnlichen Produkten kann man dann natürlich auch die Zeit mit Copy & Paste etwas reduzieren.
Wichtig ist im Vorfeld:
- Keywordanalyse und Analyse dieser Suchphrasen mit Google Trends
- Bestimmung der Zielgruppe und der verwendeten Technologie (Mobil, Desktop, Sprachassistent usw.), was den Einsatz eines Analysewerkzeuges wie Google Analytics praktisch zwingend notwendig macht
- Klare Strukturierung, welche Suchanfragen auf die Kategorien und welche auf die Produkte gehen müssen.

Rico ist Gründer und Inhaber von Orange Raven. Er ist seit über 10 Jahren als Marketing Experte (Studium Uni) speziell für Gambio und WordPress unterwegs.